Ein 1. April-Scherz nach «Fällander Standard» – geschmacklos und nicht lustig

von W. Heyer, M. Litz, J. Gärnter, Pfaffhausen

Im Glattaler vom 1. April 2021 wurde über das Ladenlokal in Pfaffhausen berichtet. Wie dieser Bericht zustande gekommen ist und was diesem vorausgegangen war und weshalb wir Herrn K. Weber vom Glattaler nachfolgende Antwort darauf zukommen haben lassen, das erfahren Sie in der Fortsetzung.

Sehr geehrter Herr Weber

Ihr Bericht im Glattaler von heute macht einem 1. April-Scherz alle Ehre – ist aber nicht lustig!

Ihr Satz: «Gemeinderat Bürki kennt diese Gerüchte“, damit haben Sie höchstens Herrn Bürki vordergründig einen Gefallen gemacht. Journalistisch nicht eben eine Glanzleistung.

Das erwarten wir auch nicht von Ihnen. Aber wir erwarten, dass Sie Lügen nicht noch schützen.

Nach den beiden längeren Telefongesprächen haben Sie Anhaltspunkte und Informationen gehabt, mit denen Sie die Darstellung eines „Gerüchtes“ durch Herrn Bürki nicht hätten zulassen dürfen!

Herr Bürki hat das Dossier übernommen und damit die Pflicht, vom Vorgänger alle relevanten Unterlagen einzufordern. Zumal Herr Bürki am 23.12.2020 explizit den erneuten Eingang der Bewerbung vom 18.12.2020, im Sinne einer Wiedererwägung der bereits am 16.7.2018 eingereichten Bewerbung zum Dorfladen, bestätigt hatte.

Sollte vom Vorgänger das Original der Eingabe vom 16.7.2018 stillschweigend zum Verschwinden gebracht worden sein und Herr Bürki an der Existenz Zweifel hegen und diese nur für ein Gerücht halten, dann hätte er den Bewerber darauf ansprechen müssen, bevor man derartig in die Presse geht. Wir, als Mitunterzeichner aus dem Kreis der Interessierten, können die Eingabe vom 16. 7. 2018 problemlos bestätigen.

Das hätte Ihnen nach unseren zwei doch längeren und ausführlicheren Telefongesprächen bewusst sein müssen!

Diese Bewerbung, sowohl vom 16.7.2018, als erneut vom 18.12.2020, entstand übrigens aus dem Kreis von über 250 interessierten Pfaffhausern, die sich genau einen solchen Dorfladen mit dem eingereichten Konzept wünschen. Und eben nicht wie von der Genossenschaft und dem Vorgänger aufgegleist – weshalb sich dort auch nur noch anfänglich 17 und dann mühsam 33 Interessierte haben finden lassen.

Herr Bürki muss also nicht im dritten Anlauf für die Gemeinde „Umfragen und Abklärungen“ treffen, welche Zeit und Ressourcen verlangen, und dies schon gar nicht die primäre Aufgabe der Gemeinde als Vermieterin der Liegenschaft ist! Wir vermuten aber, dass Herr Bürki ein gewisses Interesse hat, die Leser im Glauben zu lassen, dass die Bewerbung zum Dorfladen vom 16. Juli 2018 nur Gerücht sei und diese nun lediglich unter „mehreren Bewerbungen“ erst ganz frisch eingegangen sei.

Einerseits soll damit der Genossenschaft Zeit verschafft werden, andererseits soll damit auch der Vorgänger und die Zusammenarbeit generell im Gemeinderat vor einem schlechten Licht geschützt werden. Und die Brisanz in der Sache vertuscht werden.

Der Schlusssatz, eine Entscheidung sei nicht vor 2022 zu erwarten, man habe wichtigere Projekte in Fällanden, zeugt von der Arroganz der Exekutive und ist weder wirtschaftlich noch bürgernah.

Die geplante Zwischennutzung ist eine weitere Hinhalte-Taktik, verletzt auf’s Gröbste Anstand und Respekt gegenüber der Bevölkerung und wird wohl kaum die Nebenkosten für Heizung und Strom decken, die dazu aufgefahren werden müssen!

Und es macht einfach keinen Sinn, mit der Vermietung zuzuwarten, wenn es doch mindestens einen in Pfaffhausen bekannten und valablen Bewerber für einen Dorfladen hat – mit Konzept, das breite Unterstützung findet!

Und Ihr fetter Titel: „LADENLOKAL IN PFAFFHAUSEN: MEHRERE INTERESSENTEN, ABER WENIG RESSOURCEN“

Worauf beziehen Sie sich bei „wenig Ressourcen»? Nur weil bei der Genossenschaft, als vom Gemeinderat protegierten Interessenten, nach wie vor nichts Nachweisbares vorzuweisen ist, schliessen Sie gleich auf alle Interessenten?

Oder beziehen Sie sich dabei darauf, dass der Gemeinderat keine Ressourcen findet, sich der Vermietung dieser seit über 3 Jahren leerstehenden Liegenschaft zügig anzunehmen und die Bewerbungen nach Eingangsdatum abzuarbeiten?

Seien Sie sich gewiss Herr Weber, wir bringen Licht ins Dunkel – nicht durch Ihre journalistische Recherchen – aber trotzdem. Und dabei werden weder Sie noch der Gemeinderat in besonders gutem Licht dastehen. 

Sehr bedauerlich – Sie hätten lieber nichts geschrieben und einfach unseren Leserbrief veröffentlicht. Das wäre ehrlicher gewesen.

Freundliche Grüsse

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