Ufos über Fällanden?

In Coronazeiten ist bekanntlich vieles anders. So hat auch mein persönlicher Schlafrhythmus ein mitunter seltsames Eigenleben entwickelt und dazu geführt, dass ich am 30. März 2021 um 04:40 MESZ morgens schlaflos die unten abgebildete Himmelserscheinung beobachten durfte. Ufos über Fällanden?

Ich weckte meine bessere Hälfte, wohl wissend, dass sie – als grosser Science-Fiction-Fan – mir sonst bei Unterlassung einen mittleren Sonnensturm geliefert hätte. Dummerweise konnten wir beide das Gesehene nicht deuten und während sie bereits wieder friedlich neben mir schlief, verbrachte ich den Rest der Nacht hellwach, nachdenklich und mit leichten Zweifeln an meiner Wahrnehmung.

Weihnachten und die Heiligen Drei Könige sind vorbeigezogen und folglich – schloss ich schlau – kann es sich nicht um den Schweif des Sterns von Bethlehem handeln. Der Blick am nächsten Morgen in die Zeitung ergab ebenso keinen diesbezüglichen Erkenntnisgewinn wie eine Recherche im Internet und ein Studium meiner Astronomie App, in welcher ich nach Meteoritenschwärmen forschte .

War es ein Angriff von Ausserirdischen? Dann wäre bestimmt bald dichter Rauch über dem Volkiland aufgestiegen – der blieb allerdings aus. Ausserdem hätte die beste aller Armeen innerhalb der Bürozeiten sicher augenblicklich mobilisiert.

Vielleicht entdeckte ich zufällig eine noch geheimgehaltene Verwendung des Innovationsparks, bei der der Flugplatz Dübendorf als Landeplatz für intergalaktische Privat- und Business Flieger getestet wurde?

Die Auflösung des Rätsels erfuhr ich einige Tage später durchs Fernsehen, wo etwas über Elon Musk, den Raketen-Chefdesigner und Erbauer des Telsas, gesendet wurde.

Meine «Erscheinung» ist menschgemacht und nicht die Antwort verärgerter Marsianer auf unseren Versuch ihren Planeten zu erobern. Es handelt sich schlicht um das Projekt «Starlink», ein Satellitencluster auf 550 km Höhe, welches von Musks Raumfahrtunternehmen «SpaceX» betrieben wird und weltweites Internet ermöglichen soll. Im Internet erfuhr ich auch, dass bis 2027 an die 12’000 Satelliten genehmigt seien und für weitere 30’000 Anträge vorlägen.

Ob kommende Generationen nachts am Himmel noch echte Sterne sehen werden? Aber wenn dank weltweitem Internet alle nur noch in ihre Handys starren, ist das vielleicht auch egal…

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