Der erste eigene Kirsch des Obstgartenvereins Fällanden

von Daniel Frick, Pfaffhausen

Der Obstgartenverein Fällanden pflegt und hegt über 100 Hochstammbäume in den Obstgärten Wägler und Fröschbach. Dazu gehören auch 8 stattliche Kirschbäume. Im Juni dieses Jahres trafen sich die Mitglieder des Obstgartenvereins und der Verein Jugendarbeit Fällanden zur Kirschenernte – ein Riesenspass für alle Helferinnen und Helfer.

Neben all denjenigen Kirschen, die während der Ernte direkt in den Bäuchen der Kirschpflückerinnen und Kirschpflücker verschwanden oder zu einem leckeren Kirschkuchen verarbeitet wurden, kam auch eine grosse Menge als Maische in drei blaue Gärfässer. Dort wurde den vermantschten Früchten noch ein bisschen Gärhefe zugesetzt und dann begann der Gärprozess. Bei einem Fass war der Gärspund, durch den der durch die Gärung entstehende Überdruck entweichen kann, leider zu fest aufgesetzt, so dass die Maische sich schäumend ihren Ausweg durch den Deckelrand suchte und sich auf dem Boden des Mosthüslis ausbreitete. Trotz intensiver Reinigungsarbeiten hat die erste Chriesi-Maische jedoch bleibende Spuren im Mosthüsli hinterlassen.

Nach einigen Monaten in den Gärfässern wurde die Maische dann zur Brennerei Kunz auf der Forch gebracht. Dort traf sich eine 10-köpfige Gruppe des Obstgartenvereins am Samstag, 5. November 2022, um Fabian Kunz dabei zuzuschauen, wie aus dem Sammelergebnis des Chriesi-Fäschts der erste eigene Kirsch des Obstgartenvereins entsteht.

Die Maische – es waren insgesamt 61 kg – wird durch einen Trichter geschnetzelt und in den Brennhafen gepumpt, der noch nach alter Tradition mit Holz befeuert und indirekt beheizt wird. Wenn die Maische die erforderliche Temperatur hat, beginnt der Alkohol aufzusteigen und wird über verschiedene Ebenen abgekühlt und kondensiert, bis er glasklar als hochprozentiger Kirsch aus dem Röhrli läuft. Die Kunst des Brennmeisters ist es zu bestimmen, wann der qualitativ hochwertige Brand abgeschlossen ist und nur noch «Nachlauf» kommt, der nicht mehr geniessbar ist. Nach Abschluss des Destillierprozesses wird der Alkoholgehalt bestimmt und die erforderliche Menge Quellwasser berechnet, die zugefügt werden muss, um den Zielzustand von 43 Volumenprozent Alkohol zu erreichen. Hat der Brennmeister diesen Messwert erreicht, wird der Kirsch gekühlt und gefiltert, bevor das kristallklare Destillat in Flaschen abgefüllt und etikettiert werden kann.

Das Sammelergebnis des Chriesi-Fäschts ergab gut 6 Liter Kirsch, die nun in 0.2-Liter-Flaschen auf den Weihnachtsmarkt am 9. Dezember warten, wo sie neben anderen Produkten am Stand des Obstgartenvereins Fällanden verkauft werden.

Weitere Infos: www.obstgartenverein.ch und www.brennerei-kunz.ch

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