von Christoph Bühler, Fällanden
An der Gemeindeversammlung vom 27. November 2024 wurde beschlossen, dem Antrag des Gemeinderates zu folgen und die Flüchtlingsunterkunft in der Bachwis neben der Kläranlage aufzustellen. Ein Antrag für eine Platzierung in Zentrumsnähe – mit stichhaltigen Argumenten von verschiedenen Votanten unterstützt – wurde abgelehnt. Der Grund dafür liegt in Angst – in der Angst vor dem Fremden, das keinen Platz hat in unserer Mitte.
Sie ist beschrieben in einem «Gedicht», das hier bei «Inside Fällanden» veröffentlicht wurde. Angst vor Menschen, die nachts um die Häuser schleichen und die Kinder bedrohen oder wie es an der Gemeindeversammlung konkreter formuliert wurde, Angst vor jungen Männern aus Afrika. Ich empfinde eine solche Pauschalisierung stigmatisierend, diskriminierend und völlig inakzeptabel, auch weil dies einer Vorverurteilung gleichkommt, bevor diese Menschen da sind.
Angst scheint auch der Gemeinderat gehabt zu haben, Angst vor einer möglichen weiteren politischen Niederlage. Anders kann ich mir nicht erklären, warum er den Standort Bachwis überhaupt vorgeschlagen hat. Nach seinen Ausführungen gab es im Vergleich mit anderen möglichen Standorten keine valablen Kriterien, die für diese Lokalität sprachen. Die politische Realisierbarkeit scheint er am Rand des Dorfes neben der Kläranlage zu sehen. Dass man es auch anders sehen kann, hat die grosse Anzahl Stimmen für den Minderheitsantrag gezeigt.
Ich wünschte mir eine Dorfgemeinschaft und einen Gemeinderat mit mehr Mut und Zuversicht, in der Hoffnung, dass wir in Zukunft Lösungen finden, ohne die Menschenwürde an den Rand zu schieben.
Wer flüchtet sucht Sicherheit. Diese scheint mit diesem Standort absolut geboten.
Für jene die mehr wollen, gibt es Hotels. Natürlich sind diese dann nicht gratis und den Batzen vom Staat erhält man dann vielleicht auch nicht mehr…