Alterszentrum – quo vadis?

Vorab bedanke ich mich bei den beiden Ortsparteien SP und SVP für das Arrangieren des Podiums zum gemeinderätlichen „Mainstream“ Lösungsvorschlag der derzeit unbefriedigenden Situation rund um das Alterszentrum Sunnetal (AZS). Es war eine informative und an verschiedenen Aspekten reiche, kontradiktorische Diskussionsrunde, welche weniger gehässig  als befürchtet verlief.

Trotz allem; den Initianten der angestrebten Ausgliederung resp. einer Überführung des Alterszentrum Sunnetal (AZS) in eine Sunnetal AG (SAG), ist es nicht gelungen, mich und auch andere Anwesende von diesem „Königsweg“ abschliessend zu überzeugen bzw. mich für ein verbindliches Ja zu gewinnen und zu motivieren.

Es blieben u. a. folgende Fragen wenig klar be- oder gar unbeantwortet:

  • Was waren und sind die Hintergründe der beiden Fonds, die als Anschubfinanzierung der zu gründenden SAG mitgegeben werden sollen?
  • Wie viele Franken sind diese Fonds wert? Es wurden verschiedene Millionenbeträge genannt – unverbindlich. Ebenso unpräzis wurden die gemachten und aktuellen Verlustzahlen mit resp. ohne Alterswohnungen genannt.
  • Wenn eine Gesellschaft neu gegründet wird, ist ein gewisses Starkapital (Eigenkapital) und meistens auch eine Kreditfazilität (Kreditrahmen) für die Begleichung der ersten Aufwendungen (z. B. Saläre) nötig. Weshalb verfügt das AZS mit seinen Wohnungen, Inventar und Fahrhabe keine Assets (Vermögenswerte resp. Eigenkapital)? Ist die Gemeinde nicht bereit, ein langfristiges und verzinsliches Darlehen zu gewähren?
  • Weshalb wird das einst mandatierte Beratergremium nicht vertraglich engagiert, um die in der Analyse herausgeschälten Verbesserungsvorschläge umzusetzen und die Verwaltung sowie die Alterszentrumsleitung als Mentoren zu unterstützen und zu fördern? Vielleicht sollten die entsprechenden Regelwerke und Kompetenzen angepasst oder neu geschaffen werden damit die operative Führung künftig nicht für z. B. Lunchboxen oder Kleinmaterialbestellungen einen mühsamen administrativen Instanzenparcours durchlaufen muss oder dem Personal Anerkennungsprämien ausrichten oder Belohnungsfreitage gewähren kann.
  • Weshalb sollen die im allfälligen verlustrisikostehenden Steuerzahlenden von Fällanden bei zu planenden, grösseren Investitionen nicht mehr mitbestimmen dürfen, sondern nur noch die Person, die im  Verwaltungsrat der SAG den Gemeinderat vertritt – dies  bei einer Dauer von 99 Jahren Baurechtsdauer?
  • Weshalb sollen die Pensionstaxen, Mieten und Serviceleistungen nicht günstiger oder teurer werden, wenn sich das Alterszentrum in einem kompetitiven Marktumfeld behaupten will und soll? Wie präsentieren sich Budget und Geschäftsplan der gewünschten AG – unveränderte Preise? 
  • Weshalb wurde die Möglichkeit der Genossenschaftsform nicht vertiefter geprüft? Unter der Annahme, dass die an einem Alterszentrum mit Alterswohnungen interessierten Menschen von Fällanden sowie die aktuellen und künftigen Bewohner des AZS Genossenschaftsscheine (allenfalls à fonds perdu) zeichnen, wäre dies auch ein Zeichen der pekuniären Sympathie und Solidarität mit dieser Institution und deren Wohngästen.

Erfreulich war, dass der Gemeinderat vollzählig vor Ort war und damit der Bedeutung seines Anliegens visuell Nachachtung verschaffen wollte. Allerdings habe ich den Eindruck gewonnen, dass – wenn zwei der im Gemeinderat vertretenen Parteien ein Projekt des Gemeinderats beim anstehenden Urnengang am 9. Februar nicht unterstützen und sogar zur Ablehnung empfehlen – die Parteireihen nicht geschlossen sind und die Pläne des Gemeinderates bei der Mehrheit der Fällander und Fällanderinnen auf wenig Anklang und Nachhall stösst.  

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