Am 18.06.2025 befand die Gemeindeversammlung über nur zwei Vorlagen: die Abnahme der Jahresrechnung 2024 und über die «Feuerwerksinitiative», über die auf «Inside Fällanden» bereits im Vorfeld rege diskutiert worden ist. Die Ergebnisse im Überblick:

Trotz strahlendschönem Wetter fanden sich an diesem Mittwochabend 165 Stimmberechtigte in der Zwickyfabrik ein. Und dies, obgleich es nur zwei Traktanden gab: die Abnahme der Jahresrechnung 2024, sowie die Abstimmung über die Einzelinitiative zum Verbot des Abbrennens von „lärmendem Feuerwerk“, allgemein unter dem Namen „Feuerwerksinitiative“ bekannt.
Jahresrechnung
Die Jahresrechnung war denn auch eine kurze Angelegenheit: die Gemeinde erzielte einen Ertragsüberschuss von rund CHF 2.8 Mio., wobei CHF 1.5 Mio. aus dem kantonalen Finanzausgleich zwischen den Zürcher Gemeinden kam.
Ohne Wortmeldungen und ohne Diskussion wurde die Jahresrechnung denn auch angenommen, so klar, dass der Gemeindepräsident nicht einmal auszählen musste. Die Sache war mehr als eindeutig.
«Feuerwerksinitiative»
Nach nur 28 Minuten kam es also zum heissen Eisen des Abends: dem Feuerewerksverbot. Der Gemeinderat erläuterte kurz die Initiative, welche er zur Annahme empfahl. Die Gründe sah er beim Stress, den der Lärm bei Menschen und Tier verursache, dem Leid, welches besonders Gesundheitsbeeinträchtigte Menschen hätten, welche durch ein entsprechendes Verbot besser geschützt wären sowie die Tatsache, dass ähnliche Begehren auch in anderen Gemeinden zurzeit eingereicht würden.
Ein erstes Votum unterstütze denn auch diese Sichtweise und wies zusätzlich noch auf die Schadstoffe und den Müll hin. Gartenabfälle dürfe man schliesslich auch nicht einfach abfackeln und früher seien 1. August und Silvester auch ohne Feuerwerk schön gewesen.
Dem entgegen trat die FDP Fällanden, repräsentiert durch ihren Präsidenten. Die Partei sprach sich gegen ein Verbot aus, schliesslich sei schon das ganze Jahr hindurch – bis auf die beiden Ausnahmen – ein entsprechendes Verbot in Kraft. Das Problem sei ja schon heute, dass sich die Leute teilweise nicht daran hielten. Würde das Verbot denn so befolgt werden von allen? Wie soll es konkret bei Verstössen geahndet werden? Die FDP will keine Überregulierung und lehnt die Initiative daher ab.
Die nächste Wortmeldung kam prompt: Mord, Totschlag, Vergewaltigung etc. seien ja auch verboten, man könne nicht einfach etwas nicht verbieten, weil man sich um die Umsetzung sorge und schliesslich profitierten ja alle Wildtiere und Haustiere zusätzlich zum Menschen auch.
Anschliessend kam die Frage auf, wie das konkret umgesetzt werden soll? Der Gemeinderat antwortete, er setzte auf die soziale Kontrolle, beispielsweise durch Nachbarn. Ein Konter aus dem Publikum lautete, dass es das mit den Nachbarn und der sozialen Kontrolle doch schon einmal vor 70 Jahren gab und dass man nicht in diese Zeit zurück wolle. Was denn genau ein „lärmendes“ und „nichtlärmendes“ Feuerwerk sei, wollte eine andere Person wissen. Lärmend, so der Gemeinderat, und demnach vom Verbot betroffen, wären beispielsweise Raketen, die in der Höhe explodierten, „nichtlärmend“ hingegen Vulkane, oder Drehsonnen.
Da die Versammlung mittlerweile dem dazwischen gestellten Antrag auf Diskussionsabbruch zustimmte, kam es zur Schlussabstimmung: Lärmendes Feuerwerk verbieten, ja oder nein? Das Ergebnis musste ausgezählt werden, fiel aber eindeutig:

Mit 107 JA-Stimmen wurde die Initiative angenommen, der Gemeindepräsident verzichtete auf das Auszählen der Gegenstimmen entsprechend. Im Anschluss beantragte der Gemeinderat der Versammlung noch, einen Termin für das Inkrafttreten festzulegen, damit die gesetzlichen Fristen eingehalten werden und schon jetzt Planungssicherheit bestehen könne. Er schlug den 1. Oktober 2025 vor, die Versammlung stimmte dem mit grosser Mehrheit zu.
Nach genau einer Stunde war die Versammlung damit beendet und die Stimmbevölkerung fand sich drinnen und draussen ein um den lauen Sommerabend beim obligaten Apero ausklingen zu lassen.
Ein sehr gut geschriebener Bericht zu einer tollen Entscheidung der Gemeinde, bravo.
Der Ertragsüberschuss deutet auf zu viel Steuereinnahmen hin.