Dorfzentrumsplanung: Wenig Eile für vertieften Zustands-Rundgang im Gemeindehaus

von Hansueli Gfeller, Fällanden

Man kann es ruhig vorbildlich nennen, wie sich die Gemeindebehörden bemühen, die Einwohner unserer Gemeinde in die Planung des zukünftigen Gemeindezentrums einzubeziehen. In mehreren Workshops wurden wir in den letzten 3 Jahren zur aktiven planerischen Mit- und Denkarbeit in die Zwicky eingeladen. Welches Gemeinwesen bietet diese einmalige Chance zur Mitsprache seinen Bürgerinnen und Bürgern?

(Symbolbild)

Über die Resultate zur Zentrumsplanung wurden wir nun vor rund vier Wochen orientiert. Da die beiden vorgestellten Varianten entweder Renovation des Gemeindehauses mit Kosten von ca. 13 Millionen Franken oder Total-Abbruch mit anschliessendem Neubau, Kosten ca. 33 Millionen Franken mehr neue Fragen als klärende Antworten brachten, wurde aus dem Kreis der Versammlung der Wunsch nach einem zeitnahen, vertieften Rundgang im Gemeindehaus mit Baufachleuten in unserer Gemeinde geäussert. Wird die Neubaulösung vom Stimmbürger am 22. Oktober an der Urne gewählt, so müsste anschliessend ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden. Das Resultat eines solchen Wettbewerbs ist nach den bis jetzt bekannten Vorgaben offen, also eine totale «Blackbox» für die Stimmbürger wie auch für die Zentrumsanwohner. Wer möchte das heute gegenüber der Gemeinde und dem Steuerzahler verantworten? 

Die wirklich grosse Überraschung des 21. Juni in der Zwicky war aber zweifellos die Summe Renovations- und Neubaukosten, die uns der Schulpräsident Uli Hohl für unsere Schule vorrechnete. Wir können aber davon ausgehen, dass die gewaltigen Investitionen der allernächsten Jahre für unsere Gemeinde im Bereich von ca. 100 Millionen Franken nicht aus der Luft gegriffen sind. Unsere Einheitsgemeinde hat klare Prioritäten zu setzen und da müssen die «Tabula rasa-Planer» zur Vernunft gerufen werden. Fakt ist doch, dass wir uns vor allem von der absolut zwingenden Notwendigkeit des baulichen Zustandes unseres Gemeindehauses leiten lassen müssen. Ein solid gebautes Gebäude ist nach 50 Jahren doch erst in der Hälfte des normalen Lebenszykluses. Alles andere wäre eine ungehörige Ressourcen- und Energieverschwendung. 

Bei einer solchen Ausgangslage für die Urnenabstimmung vom 22. Oktober muss doch dringend so rasch wie möglich Klarheit über den wirklichen Zustand des Gemeindebaus geschaffen werden. Jede weitere Verzögerung kann wohl kaum jemand verantworten. Viele besorgte Stimmbürger, und auch ich gehöre dazu, möchten einen fundierten Entscheid für oder gegen einen Abbruch unseres Gemeindehauses basierend auf Fakten fällen. Ich appelliere deshalb an die Verantwortlichen der Gemeinde, den vertieften Rundgang zur Zustandsaufnahme des Gemeindehauses unverzüglich, d. h. unmittelbar nach den Schulferien anzusetzen. Wir Stimmbürger haben den Wunsch nach umfassender Meinungsbildung, damit wir unseren Entscheid an der Urne verantwortungsvoll treffen können. 

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