Werte- und Respektverlust in Fällanden

von Timothy B. Passanah, Benglen

Beispiele aus Benglen

In Ergänzung zum Redaktionsbeitrag vom 18.02.2024  «Sie waren wieder unterwegs: Die Vandalen» sind die folgenden Bilder und Zeilen als Mahnung zu verstehen.

Vandalismus, Rassismus, Antisemitismus und gesellschaftlicher Werteverlust finden sichtbar auch in Benglen und so auch in Fällanden statt – dies in der Gemeinde wo ich gerne wohne und meine Familie und ich uns sicherfühlen möchten. Es ist wohl allgemein bekannt, dass Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus Drillingen gleich, Hand in Hand gehen und ein substantielles Gefahrenpotential für den Dorf- resp. Gemeindefrieden vereinen. Was wollen oder sollen uns die Häufung von Vandalenakten, antisemitischen Schmierereien sowie gemeindeinterne Streitereien und Gerichtsfälle im Zusammenhang mit Notunterkünften für Fremde und sozial benachteiligte Mitmenschen zeigen? Wohl nur, dass schleichend aber immer stärker Radikalisierung, Asylantenverdrossenheit, Antisemitismus, Respektlosigkeit gegenüber Dritten und Eigentum sowie auch gegenüber individuellen Gemeinschaften augenfällig im Alltag von uns Fällander Einzug halten.

Ich frage mich, nehmen unsere Behörden und die Schule, diese Zeichen und die Trends wahr? Was wird unternommen? Wie lange dauert es, bis die kürzlich restaurierten Sitzbänke sowie die anderen Orte von den Verunstaltungen gereinigt und befreit werden? Kümmert dies die Bewohnenden der betroffenen Siedlung nicht? Was unternimmt die Liegenschaftsverwaltung? Wie erklären sie sich dies?

Es versteht sich von selbst, dass nicht alle Einwohnenden Antisemiten, Vandalen oder Gewalttätige sind. Leider ist es anfänglich nur eine Minderheit, die schädigt. Gerade deshalb stimmen mich solche Bilder und die jüngsten Ereignisse in der Stadt Zürich mehr als nur nachdenklich. Weshalb kommen Mitmensch dazu, in der Öffentlichkeit Personen und Sachen zu verletzen, zu schädigen und zu ängstigen? Verstehen Sprayer nicht, dass Sie mit solchen Aktionen die Gefühle von Mitmenschen verletzen oder unfreundliche resp. hässliche Gegenreaktionen provozieren? Wo – in welchen Milieus – leisten unsere Behörden, Kirchen und Schulen Prävention? Wie und in welchen Foren werden solche Zusammenhänge aufgezeigt, thematisiert, angesprochen und verurteilt?

In der Schule wurde das Fach Geschichte leider nicht unerheblich gekürzt. Offensichtlich hat der Geschichtsunterricht als Fundament des Verständnisses für politische Entwicklungen, Zusammenhänge und Manipulationen ausgedient. Die junge und kommende Generation muss zwingend wissen, wie sich Gegenwart und Trends aus der Vergangenheit entwickelt haben und wie diese wahrgenommen und interpretiert werden können. Nur wer die geschichtlichen und politischen Hintergründe der Vergangenheit kennt – und noch besser – diese versteht, kann bedeutungsvolle Ereignisse vernünftig einordnen und ihnen begegnen. Ist es nicht auch an uns Älteren, die erwähnten Werte aufzuzeigen und sichtbar vorzuleben?

6 Antworten auf „Werte- und Respektverlust in Fällanden“

  1. Ich wäre für eine erhöhte Polizeipräsenz. Ausser jemand ruft die Polizei als Reaktion, sieht man nie eine Patrouille in Benglen.

  2. Was die Behörden wollen, konnte man im Beitrag von Herrn H. Thomann über die Idee (Hochhäusern in Benglen) des Gemeinderates entnehmen. Noch mehr Bevölkerung, noch mehr Verkehr. Was leider vergessen geht, dass dies Bevölkerung anzieht, die wenig zum Steuersubstrat beiträgt, sondern vor allem Umtriebe, Ärger und Kosten verursacht. Fällanden ist gross genug. Die Grenzen des Wachstums sind längst erreicht. Das Problem des Vandalismus liegt in der Erziehung und die ist ja bekanntermassen sehr unterschiedlich. Andere Länder, andere Sitten. Das ist das Problem.

  3. Ich bin neu mit meinem Mann zugezogen. Wir wollten nah an der Stadt wohnen und doch idyllisch. Wie glücklich waren wir über die Wohnungs-Zusage in Benglen. Doch wir wurden rasch in die Realität geholt. Was ist hier los, muss ich fragen?

    Jugendliche mit einer unbändigen Zerstörungswut und Bewohner, die es scheinbar nicht interessiert. Alle Sprayereien befinden sich doch an öffentlich einsehbaren Orten. Die Bänklis kann man von 4 Häusern aus sehen. Sollte es in der Nacht passiert sein, brauchen die Vandalen ja auch Licht. Von der letzten Nacht, mit zahlreichen neuen Grafittis sprechen wir da noch nicht. Ich habe meine Nachbarn darauf angesprochen, warum nichts gemacht wird.

    Die Antwort: Das regeln wir hier nicht so, was soll man denn schon gross tun. Die Polizei erwischt auch niemanden, das dauert zu lange.

    So! Und dann wundert man sich, wenn das so derart ausartet? Die Zerstörungen auf dem Schulareal waren ebenfalls gut hörbar. Aber niemand möchte sich einmischen oder einschreiten. Das Geschrei danach ist aber laut.

    Ich frage mich folgendes: Wo sind die Erziehungsberechtigten? Es kann nicht gesagt werden, dass man nicht merkt, dass die Jugendlichen nicht zu Hause sind oder die Schrift nicht erkennt. Auch wenn heutzutage praktisch alles mit dem Handy oder Laptop gemacht wird. Was mich zu der nächsten Frage führt: Wo ist hier die Schule im Boot? Einige Prüfungen werden oder wurden garantiert von Hand geschrieben. Das wäre ein Aufwand für die Polizei die Schriften zu vergleichen, aber ein sinnvoller. Keiner der Schüler kann entwischen, denn die Prüfungen oder Aufsätze aller Schüler liegen vor. Hier muss Hand in Hand gearbeitet werden, damit das aufhört. Alle miteinander und nicht gegeneinander. Es muss gehandelt werden.

  4. Sie haben Recht! Auch wir ärgern uns über dieses laisser-faire – Verhalten und wir werden uns auch nach über 50 Jahren nicht daran gewöhnen.
    Ob die Missetäter allerdings Einheimische sind, weiss ich nicht: Letzte Woche stieg um 22h an der Bushaltestelle Bodenacher eine kreischende Horde von mindestens 10 schwarz gekleideten Jungs im Alter von ca 12-16 Jahren aus dem Bus. Einer trug eine Tragtasche mit möglicherweise Spraydosen drin. Sie wechselten die Strassenseite und kamen mir und meinem Hund entgegen. Keiner wäre auch nur einen Schritt zur Seite ausgewichen – ich wurde unsanft angerempelt, da ich nicht auf die Wiese ausweichen wollte. Entschuldigung? Fehlanzeige – ich wurde als SVP-Tussi angefeindet. Gröhlend verschwanden sie im Durchgang zwischen den Bastelräumen (wo gestern Nacht die Wand beschmiert wurde).

    Ja – ich hab die Polizei nicht benachrichtigt weil ich mehrmals von den Ordnungshütern wortreich hören musste, dass sie nichts tun
    können. Auch die Gemeindeverwaltung nimmt Meldungen zu Missständen entgegen und verspricht zu prüfen …. Es geschieht aber einfach nichts.
    Mit Ihrem Kommentar geben Sie mir wieder Mut, künftig genauer hinzuschauen und die Polizei zu benachrichtigen.

    1. Ich finde das sehr mutig von Ihnen! Was man nicht vergessen darf, die Polizei MUSS ausrücken. Das ist deren Aufgabe. Dann sollen sie patroullieren und wenn sie 10x angerufen werden, nehmen sie es vielleicht ernst. Wenn wenigstens einer der Jugendlichen geschnappt wird, ist das schon mal ein Anfang. Wir bezahlen diese Entfernungen mit unseren Steuergeldern. Da ist es nur fair, wenn einer gefasst wird und die Kosten übernehmen muss. Sollten die Jugendlichen mit den Bussen kommen, gibt es dort Kameras. Aber auch das wäre wieder Aufgabe der Polizei.

  5. Vielleicht haben Sie die Geschichte über das Dorf in der Nähe von Seldwyla gelesen. Es muss sich um die Gemeinde Fällanden handeln. Ein grosser Teil des Ältestenrates wohnt in Münzberg und der Vandalismus passiert aber im Knebelacker. Zudem haben die Einwohner der Quartiere Knebelacker und Volktal gegen die Entscheidungen des Ältestenrates betreffend der Schulverlegungspläne protestiert und an einer Versammlung abgelehnt. Das war nicht schön und ungehorsames Verhalten muss bestraft werden. So ist das eben in dieser Gemeinde in der Nähe von Seldwyla.

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