Die Geschichte des Primarschulhauses in Benglen (1/6)

vom Verein Vernünftige Schulraumplanung Fällanden (vsp-f)

Anhand von 6 Folgen soll die Geschichte des Primarschulhauses in Benglen Interessierten nahe gebracht werden.

Kapitel 1: Die Entstehungsgeschichte des Primarschulhauses Benglen

Der zuvor landwirtschaftlich geprägte Weiler «Bänglen» wurde 1965 im Rahmen einer Teilbauordnung durch die Gemeindeversammlung Fällanden zur Wohnzone bestimmt.

Die Gesamtplanung der Siedlung «Untere Benglen» erfolgte in den Jahren 1970 bis 1973 durch die Ernst Göhner AG. Die dazu erforderliche Erschliessung (Kanalisation, Werkleitungen, Strassen, öffentliche Parkplätze etc.) und sämtliche Infrastrukturbauten als Siedlungsbestandteil des Ortsteils Benglen (öffentliche Zentrums-, Dienstleistungs-, Freizeit- und Schulhausbauten inkl. Schwimmhalle) wurden gemäss Aussagen des damaligen Gemeindeschreibers Klaus Albrecht wie folgt finanziert:

«Erschliessungen wie Strassen, Stromversorgung, Wasserversorgung, Schulhäuser hat es zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegeben.“ …. “Als eine grosse Unbekannte ist allerdings der zeitliche Anfall und die Höhe der künftigen Steuererträge aus der Benglen geblieben. Nach den Berechnungen der Finanzplanungskommission hätten sich da vorübergehende Liquiditätsschwierigkeiten von einigen 100’000 Franken ergeben können. Um diese Gefahr zu bannen, ist man auf recht interessante und neuartige Ideen verfallen. Wie wäre es, wenn der Bauherr (Göhner AG) der Gemeinde diese Einnahmen garantieren würde und allenfalls zur Verfügung stellte? In langen Verhandlungen mit der Firma Göhner AG ist ein Vertrag ausgearbeitet worden, welcher im Wesentlichen bestimmt hat, dass der Gemeinde dieses erwähnte Einnahmenloch durch ein zinsloses Darlehen vom Bauherrn (Göhner AG) zur Verfügung gestellt wird. Es hat sich dann gezeigt, dass der Vertrag nicht ausgeübt werden musste, weil die notwendigen Gelder aus den Steuererträgen der Bengler Einwohner und aus den Landverkäufen zur Verfügung gestanden sind.»
(Quelle: SRF-Dokumentarfilm «Macht elei d’Tatsach, dass mir gmeinsam da woned, bereits e Gmeinschaft us öis?»)

Das bedeutet, dass die ersten Neuzuzüger und Käufer der Göhner-Wohnungen in Benglen die Erschliessung und Infrastrukturbauten für den Ortsteil Benglen, einschliesslich des Primarschulhauses Buechwis mit Schwimmhalle, durch den Wohnungskauf und durch ihre Steuerbeiträge selbst bezahlt und somit der Gemeinde Fällanden «geschenkt» haben. Das Primarschulhaus Buechwis konnte im Jahr 1974 eröffnet werden.

Die Gemeinde Fällanden – damals finanziell angeschlagen und nicht mehr «kreditwürdig» – hat somit während Jahrzehnten keine Investitionen für den Ortsteil Benglen tätigen müssen. Im Gegenteil: Nebst den «geschenkten» Infrastrukturbauten für den Ortsteil Benglen profitierte die Gemeinde massgeblich von den zusätzlichen Steuereinnahmen der Neuzuzüger aus Benglen.

Fortsetzung folgt…

Eine Antwort auf „Die Geschichte des Primarschulhauses in Benglen (1/6)“

  1. Vielen Dank für dieses erste, augenöffnende Kapitel zur Geschichte des Primarschulhauses Benglen. Mit Spannung erwarte ich die folgenden Kapitel. Ich spreche sicher nicht nur für mich, wenn ich sage, dass wir regelrecht nach Transparenz, Fairness und Wahrheit in dieser Gemeinde hungern.

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