Ein Lob der Gewöhnlichkeit

Der Gemeinderat hat erfolgreich durchgegriffen! Das Wandbild ist weg. Endlich kann der Fällander Bürger wieder durch die Kehrstrasse gehen, ohne dass sein empfindliches Auge gestört wird durch ein Wandbild, das „nicht ins Ortsbild passt“ mit seinem „wilden Charakter“. Der Bürger wird endlich durch die kunstverständige Lokalbehörde geschützt vor diesem Bild, dessen“ Hintergrund nicht klar erkennbar“ ist, was es „unruhig macht“.

Und wenn schon Handeln angesagt ist: die beiden Kamelzeichnungen ein paar Schritt weiter fielen auch gerade der gemeinderätlichen Ordnungsliebe zum Opfer.

Soweit der recht habende Gemeinderat. Kein Mensch reagierte auf die seinerzeitige Ausschreibung des Wandbildes, nur eine Mehrheit im Gemeinderat fand, entschlossenes Handeln sei angesagt ohne Ausschöpfung des Spielraumes, den das Gesetz bietet, und mit teilweise falschen Aussagen.

Der Auftraggeber für dieses Wandbild wollte eigentlich nur auf seine originelle Sammlung von Tret- und anderen Autos hinweisen, die teilweise hier untergebracht ist. Wohlwollen für einen initiativen Mann: Fehlanzeige.

Aber gegen Gemeinderäte kämpfen selbst Götter vergebens, und so sind heute die Maler aufgefahren und haben das Wandbild übermalt.

Die ungläubigen Pressevertreter haben den Akt des Gehorsams mitverfolgt.

Und so präsentiert sich die Fassade wieder rein, gewöhnlich und gesetzeskonform.

Und der Gemeinderat hat erneut erfolgreich eine Gelegenheit wahrgenommen für einen Tritt ins Fettnäpfchen, ganz getreu seiner selbst deklarierten „Bürgernähe“.

Wir hingegen dürfen uns wenigstens weiterhin an den vielen Dekorationen in der Gemeinde freuen, welche „die Gemeinde…. sporadisch und auf Kosten der Gemeinde entfernt«:

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