Ladencafé (II)

von der SVP Fällanden

Erwiderung auf den Leserbrief von Beat Eberschweiler, Binz vom 5. Juni 2020 im Glattaler: «Gemeindeleben muss nicht rentabel sein»

Beim Lesen dieser Einsendung sträuben sich die Nackenhaare: Da schreibt ein von der kantonalen Denkmalpflege besoldeter Mann: „Dass meine Adresse unrechtmässig benutzt wurde, ist nicht in Ordnung *). Es ist mir für einmal aber egal, weil ich das Projekt unterstütze.“ Wir lernen: Wenn es in meinem Interesse ist, darf Recht gebrochen werden. Soviel zum Rechtsverständnis eines von uns bezahlten „Staatsdieners“.

Weiter meint der Schreiber: „das Gemeindeleben muss nicht rentabel sein“. Wir sind dankbar für Tipps von jemandem, der gar nicht in Fällanden wohnhaft ist, sondern in der Gemeinde Maur. Zur Erinnerung: Maur hat einen Steuerfuss von 87%, Fällanden einen solchen von 103%.

Dann gibt es wider besseren Wissens noch Belehrungen an die RPK Fällanden:
„(die Renovation) kostet erstens sowieso… egal, wer Mieter wird.“
Falsch: eine Herrichtung des Lokals ist das eine, die Finanzierung der kompletten Einrichtung dazu das andere. Weiter ortet der Schreiber eine zweite Falscheinschätzung der RPK: sie würde grundlos behaupten, der Treff (Ladencafé) könne kaum rentabel sein. Die RPK stützt sich nur nüchtern auf die Erfahrung, wonach die dort ansässigen Läden allesamt wieder schliessen mussten. Ein schlechtes Omen.

Er lobt auch „das hohe Engagement“ der bis dato noch gar nicht existierenden Trägerschaft. Beim Hochbauamt(!) sollen 250 Formulare von Interessenten für einen „Unterstützungsverein“ eingegangen sein. Allerdings UNVERBINDLICH. Mal schauen, wie viele dann dabei sind, wenn es um’s Zahlen geht und um die Übernahme von Ämtern in dem neu zu gründenden Verein (der laut einer Initiantin längst bestehen sollte). Nicht besser steht es um die Genossenschaft, welche den Laden mieten und betreiben sollte: weit und breit nichts. Auch sie hätte heute bereits organisiert sein sollen inklusive „Managementteam und Angestellten“. Andere Genossenschaften wollen sich auflösen, Vereine finden niemanden, der sich wirklich in’s Zeug legt, der Ortsverein Pfaffhausen löste sich auf. Hier soll aber alles anders sein. Die RPK und andere sind nur realistisch.

Zum Schluss werden Leute, die aus guten Gründen nicht für dieses teure Unterfangen sind, als „Buchhalter, die sämtliche Visionen gleich ad acta legen“ diffamiert. Danke für den Tipp. Siehe bisherige Pfaffhauser Erfolgsgeschichte.

Wenn Initianten inner- und ausserhalb von Pfaffhausen und Behördenmitglieder Visionen verwirklichen wollen, sind sie gerne eingeladen, dieses Projekt privat zu finanzieren und zu betreiben. Dagegen wäre nichts einzuwenden. Wir sind aber gegen die Ausgabe von CHF 490’000 (± 25%!) für einen Mieter, den es noch gar nicht gibt.

Die Vorlage ist mit aller Entschiedenheit an der kommenden Gemeindeversammlung abzulehnen, da in dieser Form unsinnig und auch unvollständig und fehlerhaft vorbereitet.

*) Es wurden alle Personen, die Ihr unverbindliches Interesse an das Hochbauamt sandten, privat angeschrieben, mit der Aufforderung, an der Gemeindeversammlung teilzunehmen und positiv abzustimmen! Der Gemeinderat klärt dieses untragbare Datenleck ab.

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