Mit Drohungen zu einem „Ja“ gedrängt

von Andrea Breitenmoser, Mutter und Primarlehrerin, Benglen

Die Entscheidung, die Primarschule von Benglen nach Pfaffhausen zu verlagern, stellt eine gravierende Fehlentwicklung dar, die die Bewohnerinnen und Bewohner von Benglen stark betrifft. Insbesondere Familien wie meine, die bewusst Benglen als Wohnort gewählt haben, aufgrund seiner sicheren Umgebung und der Nähe zum Kindergarten und zur Unterstufe, sind schockiert über diesen Plan der Schulpflege – vor allem, weil es durchaus Alternativen gibt.

Der Alltag, die Lebensqualität, die Immobilienpreise, die Gemeinschaft und die Zukunft von Benglen werden durch diese Entscheidung erheblich beeinträchtigt. Hätten wir gewusst, dass die Schule nicht in der Nähe sein würde, hätten wir nie ein Haus in Benglen gekauft. Viele Familien empfinden genauso. Einige werden möglicherweise wegziehen, während andere Benglen nicht einmal mehr in Betracht ziehen werden. Die einst lebendige Gemeinschaft verschiedener Generationen wird verschwinden, wird zerstört.

Noch bedauerlicher ist die Behandlung der Bengler Eltern. Man versucht, uns mit Drohungen dazu zu bewegen, dem «Ja zum Provisorium in Pfaffhausen» zuzustimmen, da andernfalls «es unseren Kleinen schlecht gehen wird». Eltern werden aus Angst um ihre Kinder gedrängt, das vermeintlich «kleinere Übel» zu wählen und ihre Kinder nach Pfaffhausen zu schicken. Der Weg von Benglen nach Pfaffhausen ist für Erstklässler und möglicherweise auch für Zweitklässler angesichts der deutlich höheren schulischen Anforderungen von heute im Vergleich zu vor 30 Jahren unzumutbar.

Um unsere Kinder zu schützen, werden Bengler Familien bei einem „Ja“ täglich mit dem Auto den Weg nach Pfaffhausen auf sich nehmen. Auch für Bewohnerinnen und Bewohner in Pfaffhausen wird dieser Beschluss ein Ärgernis sein, da der unerwünschte Verkehr voraussichtlich deutlich zunehmen wird. Kein Schild mit der Aufschrift «No Drop Off» wird uns davon abhalten.

Deshalb: NEIN zu einem Provisorium in Pfaffhausen – Lasst die Primarschule in Benglen!

4 Antworten auf „Mit Drohungen zu einem „Ja“ gedrängt“

  1. Ich bin entsetzt und sprachlos über das rücksichtslose Vorgehen der Exponenten der Behörde. Ein Regime mit Angst und Misstrauen pflegen, ist einer guten Schul-Pflege unwürdig.

  2. Frau A. Breitenmoser hat mit ihren nachstehend gemachten Aussagen exakt unsere einstige Situation nachgezeichnet.

    «Hätten wir gewusst, dass die Schule nicht in der Nähe sein würde, hätten wir nie ein Haus in Benglen gekauft. Viele Familien empfinden genauso. Einige werden möglicherweise wegziehen, während andere Benglen nicht einmal mehr in Betracht ziehen werden. Die einst lebendige Gemeinschaft verschiedener Generationen wird verschwinden, wird zerstört.» Dies gilt auch für die Hortsituation.

    Als Nachsatz ist zu bedenken: So wird Benglen in den nächsten Jahren zu einem Greisen- und Altersreservat verkommen.

  3. Ich bin zwar Grossmutter – aber was hier sich durchzusetzen versucht ist weitab von Gut und Böse.

    Ich war selber Lehrerin in einer Nachbarsgemeinde – mit ähnlichen Problemen wie in der Gemeinde Fällanden. Aber eines ist ganz klar: Primarschüler sollen im Quartier wo sie wohnen zur Schule gehen können.

    Barbara Spühler

  4. Wenn Schulbehörden zu solchen Methoden greifen müssen, um Eltern zu «überzeugen», dann stimmt etwas ganz Grundlegendes nicht. Es ist zu hoffen, dass Ross und Reiter klar genannt werden und die entsprechenden Konsequenzen erfolgen. Solche Machenschaften brauchen wir in unserer Gemeinschaft nicht. Drohungen haben bei uns keinen Platz!

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